50 Jahre PSV GW Hildesheim - Teil 3

50 Jahre PSV GW Hildesheim - Teil 3

Geschichte ... Rückblick 19.03.2022

Der Sportplatz

Die Frage einer sportlichen Heimat hat unserem Vorstand lange Jahre Kopfzerbrechen bereitet. Bevor die Sportanlage Marienburger Höhe das endgültige Domizil wird, müssen einige Hindernisse überwunden und einige Felsbrocken aus dem Wege geräumt werden. Die Stadt Hildesheim weist uns 1972 nach langwierigen Verhandlungen die neu erstellte Bezirkssportanlage Marienburger Höhe als Spiel- und Trainingsgelände zu.

Die Sportplatzfrage wird erstmals im Sommer 1973 ein Problem. Die Stadt Hildesheim plant zur Entlastung des innerstädtischen Straßenverkehrs den Bau eines dritten Innerste Übergang. Die Trasse des später nicht verwirklichten Projektes führt über das Sportplatzgelände des MTV 1848 Hildesheim an der Lucienvörder Allee. Am 5. Juli 1973 schlägt die Stadt Hildesheim dem MTV 1848 einen Umzug auf die Marienburger Höhe vor. Die dort spielenden Vereine SV Grün-Weiß und Gehörlosen-SV sollen dafür vorerst auf der 48er-Anlage untergebracht werden. Unser Vorstand stimmt dem Tausch nicht zu, als die wahren Plane auf den Tisch kommen. Dem Gehörlosen-SV soll mit Unterstützung des Bundes und des Landes der Bau eines Gehörlosen Freizeit-zentrums gestattet werden, Grün-Weiß könne dort ja Untermieter werden. Diese Pläne sind für uns nicht akzeptabel. 1974 zieht der MTV 1848 auf die Marienburger Höhe um. Das nicht geplante Zusammenleben gestaltet sich von Anfang an schwierig. Die neuen Platzherren fühlen sich als solche und pochen auf das ihnen von der Stadt Hildesheim zugesagte Alleinbenutzungsrecht der gesamten Anlage. Nickeligkeiten bis hin zum Psychoterror durch den damaligen Platzwart sind an der Tagesordnung. Es gibt aber auch Fusions-angebote und -gespräche. Sie verlaufen jedoch im Sande, da der traditions-beladene Turnverein die Sportart Fußball nicht integrieren möchte. Die Stadt präsentiert im Verlaufe des Jahres 1974 Pläne für den Neubau einer Sportanlage „Güldenfeld" mit einem Benutzungsangebot durch den SV Grün-Weiß nach Fertigstellung im Jahre 1976. Das Projekt bleibt im Entwicklungsstadium stecken, da die Grunderwerbskosten nicht realisiert werden können. 1976 verlängert die Stadt den Gestaltungsvertrag zur Benutzung der Marienburger Höhe auf unbestimmte Zeit.

Dem Vorstand des MTV 1848 passt diese Entwicklung überhaupt nicht. Der Verein beharrt auf die Einhaltung der eingeräumten Rechtsposition. Die Hardliner setzen alle Hebel in Bewegung, um uns von der Anlage zu verbannen. 1978 bringt die Stadt einen neuen Plan auf den Tisch. Eine Großsportanlage „Innerste-Aue-Nord" soll in der Innersteniederung bei Himmelsthür gebaut werden. Ein bereits eingesetzter Vorbereitungsausschuss braucht seine Arbeit nicht aufzunehmen. Auch diese Pläne verschwinden schnell wieder in den Schubladen der Stadtplaner. Ab 1979 wird immer deutlicher, dass die Marienburger Höhe unser endgültiges Zuhause werden wird. Die Stadt legt einen Vertrag auf Teilung der Anlage zwischen dem PSV Grün-Weiß und MTV 1848 vor. Unsere Jahreshauptversammlung vom 22.5.1981 stimmt der darin festgeschriebenen Übernahme des B-Rasen- und Hartplatzes zu. Die 48er beschreiten dagegen den Rechtsweg, um sich 1982 eine Niederlage vor Gericht einzuhandeln.

Schließlich stimmen auch sie zähneknirschend zu. Seitdem leben beide distanziert, aber friedlich nebeneinander. Dagegen will die Interessengemeinschaft (IG) der Anwohner weiterhin erreichen, dass zumindest sonntags kein Spielbetrieb auf der Anlage stattfindet. Gespräche auf eine einvernehmliche Regelung werden ergebnislos abgebrochen. 1984 reicht die IG eine Klage auf Unterlassung ein. Das Verfahren zieht sich ohne Ergebnis fast drei Jahre hin. Im Paket mit der Regelung über die Einschaltzeiten des Flutlichtes wird dann der Durchbruch geschafft.

Nach einigem Hin und Her wird ein Vergleichsvorschlag ausgehandelt, bei dem beide Seiten Federn lassen müssen. Am 1.10. 1987 wird der Vergleich in einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Hildesheim rechtskräftig geschlossen. Wir müssen Einschränkungen von Nutzungszeiten hinnehmen. Im Großen und Ganzen können beide Seiten mit dem historischen Kompromiss leben. Sieben Jahre Rechtsstreit gehen zu Ende. Unser 1. Vorsitzender Hans-Jürgen Sudholt schreibt im PSV-Echo 4/87 erleichtert: "Es ist geschafft!" Durch diese Entwicklung wird der Weg zur baulichen Erweiterung unseres Klubhauses geebnet.

 
 
 

 

 

 

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